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Mitarbeitende für Praktikumsstellen ansprechen – so gelingt’s

Praktika sind sehr häufig eine Win-Win-Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmende. Läuft das Praktikum gut, eignen sich Praktikant:innen nicht nur zukunftsweisende Skills an, sondern werden in ihren Netzwerken zu Webeträger:innen für Ihr Unternehmen als Arbeitgeber. Doch wie können Sie Mitarbeitende für Praktikumsstellen gewinnen und was gilt es dabei zu beachten?

Praktika als Employer Branding

Junge Talente für das eigene Unternehmen zu begeistern, gehört zu den wichtigsten Massnahmen im Employer Branding. Das Einstellen von Praktikant:innen ist immer vor diesem Hintergrund zu betrachten. Ein Praktikum bietet eine relativ niederschwellige Einstiegsmöglichkeit für neue Mitarbeiter:innen. Gerade wenn Ihr Unternehmen klein und wenig bekannt ist, haben Sie dank Praktikumsstellen die Möglichkeit, als potenzieller Arbeitgeber auf sich aufmerksam zu machen. Weiter kann es durch ein Praktikum gelingen, potenzielle Kandidat:innen zu gewinnen, die bis dahin skeptisch waren, ob sie von Aufgaben und Kultur her in Ihren Betrieb passen. Mit Praktika können Sie längerfristige Beziehungen zu jungen Talenten aufbauen: Die Praktikant:innen lernen verschiedene Aufgaben und Lernfelder in Ihrem Unternehmen kennen. Oftmals bietet sich eine Möglichkeit, vielversprechenden Praktikant:innen eine Anschlussmöglichkeit – etwa eine Festanstellung – anzubieten.

Was für Festangestellte in Ihrer Firma gilt, gilt auch für Angestellte im Praktikum: Zufriedene Mitarbeitende empfehlen Sie weiter an Personen in ihrem Umfeld. Wertschätzung, ein den Fähigkeiten angemessener Aufgabenmix, das Übertragen von Verantwortung (im hier angemessenen Rahmen) sowie das Anbieten von Lernmöglichkeiten sind dabei eine Selbstverständlichkeit. Bevor Sie Praktikumsstellen ausschreiben, machen Sie sich Gedanken darüber, was die anvisierte Zielgruppe für Aufgaben in Ihrem Betrieb übernehmen kann, was sie interessiert und was sie lernen möchte. Stellen Sie sicher, dass die Praktikant:innen gut abgeholt werden und eine Ansprechperson bei Fragen haben (siehe unten). Wichtig ist auch, dass Sie sich Feedback von den Praktikant:innen holen. Dazu bietet sich in erster Linie das Abschlussgespräch nach dem Praktikumseinsatz an. In aller Regel bekommen Sie ehrliche Rückmeldungen mit wertvollen Hinweisen darauf, wie Sie Ihre Attraktivität als Arbeitgeber noch steigern können.

Passende, vielfältige Rekrutierungskanäle

Damit Sie und Ihr Unternehmen von Praktikums-Kandidat:innen wahrgenommen werden, ist es wichtig, dort präsent zu sein, wo diese sich aufhalten. Sie haben vielfältige Möglichkeiten, Praktikant:innen zu rekrutieren, und die meisten davon sind auch bei einem eingeschränkten Budget gut umsetzbar.

  • Universitäten und Schulen: Oft gibt es ein Schwarzes Brett, an welchem Sie Informationen über Ihr Unternehmen und Ihre Praktikumsstellen aufhängen können. Auch auf den Websites der Bildungsinstitutionen gibt es Plattformen (etwa Stellenbörsen), wo Sie Praktikumsangebote publizieren können. Wenn Sie nicht sicher sind, wo Sie Ihr Angebot bei Hochschulen platzieren können, wenden Sie sich an die Karrierezentren, die «Career Services», dieser Hochschulen.
  • Soziale Medien: Junge Talente sind in den Social Media sehr aktiv. Sie können sie gezielt ansprechen, indem Sie auf LinkedIn, auf Online-Fachplattformen und dergleichen über Ihre Praktikumsstellen informieren. Oft lohnt es sich, auf den passenden Kanälen bezahlte Anzeigen zu schalten. Soziale Medien bieten Ihnen zudem den Vorteil, dass Sie gezielt Personen mit dem passenden Bildungsniveau und spezifischen demografischen Merkmalen ansprechen können.
  • Austauschnetzwerke: Ihre Praktikumsstelle können Sie auch auf Netzwerken für junge Berufs- und Bildungsinteressierte kommunizieren. Hierfür bieten sich beispielsweise EURES Schweiz oder Movetia an.
  • Jobmessen: Verschiedene Schulen, aber auch Berufsorganisationen veranstalten regelmässig Berufsmessen. Informieren Sie sich darüber, welche geeignet sind, um als Firma daran teilzunehmen, um potenzielle Praktikant:innen anzusprechen.
  • Ihre Karriereseite: So wie andere Jobangebote, sollten Sie auch Ihre Praktikumsstellen auf Ihrer Website ausschreiben. Am besten, Sie platzieren alle Stellenausschreibungen in der Nähe von spannenden Informationen über Ihr Unternehmen als Arbeitgeber.
  • Empfehlungsprogramm: Haben Sie bereits Praktikant:innen eingestellt? Dann fragen Sie diese danach, ob sie Ihre Praktika an Kommiliton:innen, Alumni oder Jobsuchende in ihrem Umfeld empfehlen können. Idealerweise erhalten die Programmteilnehmenden bei einer erfolgreichen Weiterempfehlung eine Belohnung.

Die passende Ansprache ist wichtig

Gestalten Sie die Praktikumsausschreibungen und die Firmeninformationen so, dass Sie das Interesse der potenziellen Kandidat:innen wecken. Machen Sie sich hierfür zuerst bewusst, wer genau Ihre Zielgruppe ist. Sprache, Aufmachung und Inhalt der Praktikumsausschreibung müssen in der Regel auf junge, motivierte Personen mit noch wenig Berufserfahrung passen. Streichen Sie beispielsweise die Lern- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten hervor, die Ihre Praktikumsstelle bietet. Im Idealfall können Sie Praktikant:innen auch eine längerfristige Perspektive bieten, etwa die Option, sie nach erfolgreichem Praktikum fest anzustellen. Machen Sie hier jedoch keine voreiligen Versprechungen – nicht alle Praktikant:innen bewähren sich oder passen als Persönlichkeiten in Ihr Team.

Holen Sie Interessierte richtig ab

Sie erhalten Bewerbungen auf Ihre Praktikumsstellen? Gratulation! Nun gilt es, die Kandidat:innen im Boot zu halten. Behandeln Sie sie so, wie sie Bewerber:innen auf Festanstellungen auch behandeln würden: Geben Sie zeitig eine Rückmeldung auf die Bewerbungen und stehen Sie für Rückfragen zur Verfügung. Nehmen Sie sich Zeit für ein Vorstellungsgespräch mit jedem Kandidaten und jeder Kandidatin.

Wenn Sie eine passende Person für Ihr Praktikum gefunden haben, die Sie einstellen werden, liefern Sie ihr im Vorfeld Informationen über das Praktikum. Viele Praktikant:innen sind Berufsneulinge und unsicher über das, was auf sie zukommt – mit den Vorinformationen reduzieren Sie diese Unsicherheit entscheidend. Beispielsweise: Wann soll die Person am ersten Arbeitstag wo erscheinen? Stellen Sie für sie eine Informationsmappe mit Informationen zu organisatorischen Punkten (Pausen, Ferien, Krankheit etc.), einer Praktikumsagenda und wichtigen betriebsinternen Kontaktdaten zusammen. Bereits im Vorstellungsgespräch sollten Sie mit der Person klären, welche Aufgaben sie in etwa übernehmen wird und welche Lernziele sie im Praktikum erreichen soll.

Bereiten Sie sich im Vorfeld auf den Einstieg des Praktikanten oder der Praktikantin vor. Planen Sie Projekte und Prozesse, in welchen die Person mitwirken kann. In Frage kommen potenziell alle Tasks, die im gewöhnlichen Arbeitsalltag anfallen – zuerst einfachere, dann im Praktikumsverlauf zunehmend schwierigere. Bestimmen Sie jemanden aus dem Team, der / die als Praktikumscoach fungiert und bereiten Sie ihn / sie auf Aufgaben und Verantwortung vor. Informieren Sie das Team rechtzeitig darüber, dass bald ein:e Praktikant:in beginnen wird, sodass sich die Mitarbeitenden auf eine Zusammenarbeit und eine allfällige Mitbetreuung der Person einstellen können.

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