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Employer Branding – Mut zu neuen Impulsen zahlt sich aus

Digitalisierung, KI und Fachkräftemangel – drei Begriffe, die im Jahr 2023 an keinem Unternehmen spurlos vorbei gehen dürften. Damit ein Unternehmen in der heutigen Wirtschaft bestehen kann, muss es aus der breiten Masse an Arbeitgebern herausstechen. Ein gut durchdachtes Employer Branding Konzept, welches einerseits das Unternehmen repräsentiert und andererseits den Stellensuchenden ins Auge springt, ist gefragt. Ein Blick auf einige gelungene Beispiele zeigt, dass sich ein bisschen Mut lohnen kann.

Eine Firma benötigt qualifizierte Arbeitnehmer:innen, um sich dem ständigen Wandel anpassen zu können. Deshalb muss sie sich gegenüber der Konkurrenz als attraktiveren Arbeitgeber/ Arbeitgeberin präsentieren, damit sie Stellensuchende für sich gewinnen kann. Mit einer klar definierten Arbeitgebermarke, einem erfolgreichen Employer Branding Konzept, kann das Unternehmen sowohl seine Stärken verdeutlichen als auch Bewerber begeistern. Mit ein paar Fringebenefits, die sich nebenbei ohnehin nicht von der Konkurrenz unterscheiden, ist es aber nicht getan. Mut beweisen und neue Impulse setzen mit kreativen Massnahmen – das kann das Rezept für zukunftsweisendes Employer Branding sein, wie die folgenden Beispiele zeigen.

Authentische Mitarbeitende

Das Unternehmen Immobilienscout24 stellt auf seiner Homepage regelmässig Mitarbeiter:innen vor. Dies aber nicht etwa in Form von gewöhnlichen Steckbriefen. Die Mitarbeiter werden in ihrer Privatwohnung portraitiert, wobei die Fotos mit persönlichen Erzählungen ergänzt werden. Durch dieses Konzept wirkt das Unternehmen persönlicher und sympathischer, da sich die Bewerbenden mit den Mitarbeiter:innen identifizieren können. Zudem wird die Kernaussage der Firma, dass die Wohnumgebung für den Mensch bedeutend ist, verstärkt.

Ehrlich und selbstkritisch

Der deutsche Autohersteller Daimler setzt beim Employer Branding auf emotionale Videos. So beginnt das 2016 erschienene Video „Arbeiten bei Daimler – Das sind wir“ vermeintlich in gewohnter Weise. Plötzlich wird das Video aber mit einer Selbstreflexion unterbrochen, die eben genau aussagt, dass diese gewöhnliche Art von Werbe-Videos nicht mehr ausreicht. Die Firma wisse selbst noch nicht, wie ihre Produkte in Zukunft aussehen werden. Daher suche sie Persönlichkeiten, die mit neuen Ideen den Prozess gemeinsam mitgestalten wollen. Mit diesem ehrlichen und selbstkritischen Video lenkt Daimler die Aufmerksamkeit der Bewerber:innen auf sich und hebt sich gekonnt von der Konkurrenz ab, da es eine nicht alltägliche Marketing-Strategie ist.

Gewagt, aber wirkungsvoll

Ein durchaus gewagter Schritt ist das Verkehrsunternehmen VBZ mit einem Werbespot zur Rekrutierung von neuen Tram- und Busführer:innen gegangen. Im 30-sekündigen Video sieht man, wie eine Gruppe von Spermien durch eine violette Umgebung schwimmt. Kurz vor dem Schluss erscheint der Slogan „Wir suchen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die für den ÖV geboren sind“. Die VBZ hat mit diesem Konzept einerseits sicherlich Mut bewiesen, denn nicht alle Bewerber werden diese Art von Werbung geschmackvoll finden. Andererseits ist dem Unternehmen genau wegen diesem gewagten Schritt jegliche Aufmerksamkeit sicher.

Employer Branding ist vor allem dann erfolgreich, wenn mit authentischen Mitteln versucht wird, eine Brücke zwischen Arbeitnehmer- und geber zu bauen. Die Praxis zeigt, dass dies am besten anhand von Videos erreicht werden kann. Dabei muss der Inhalt jedoch nicht unbedingt provozierend oder streitbar sein, nur damit man die Aufmerksamkeit auf sich lenken kann. Die Devise sollte lauten: offen sein, für neue Ideen, transparent und vielleicht auch einmal einen frechen, humorvollen Schritt wagen, der für das Unternehmen auf den ersten Blick unpassend erscheint. Es geht darum potenzielle neue Mitarbeitende zu überraschen und ihnen möglichst positiv in Erinnerung zu bleiben.

Employer Branding ist nur eine von vielen Massnahmen mit denen sich ein Unternehmen auseinandersetzen muss. Lesen Sie in diesen Studien, wie Sie als Unternehmen HR- und Recruitingprozesse optimieren können.

6 Antworten zu «Employer Branding – Mut zu neuen Impulsen zahlt sich aus»

  1. […] und dort über den Betrieb kommunizieren. So können Unternehmen mit wenig Aufwand viel fürs Employer Branding tun. Für das Unternehmen hat der Einsatz von Corporate Influencern viele Vorteile, die sich direkt […]

  2. […] so. Falls nicht, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um Ihren Employer Brand zu stärken und die Erfahrung, welche Kandidaten in Ihrem Bewerbungsprozess machen zu optimieren. Für […]

  3. […] niemand absichtlich Lügen per Stellenanzeige, geflunkert wird aber gerne mal. Unter dem Begriff «Employer Branding»  wurde die Aussendarstellung des Unternehmens zum zentralen Bestandteil einer […]

  4. […] schmackhaft machen würden. Ausserdem wird mit einer Stellenausschreibung das gesamte Unternehmen repräsentiert. Problematisch sind vielmehr die hohen Anforderungen an die Kandidaten. Die Frage ist schliesslich […]

  5. […] und nutzen etliche Kanäle gleichzeitig. Natürlich ist das absolut sinnvoll, gerade bezüglich Employer Branding. Dabei wird jedoch gerne mal vergessen, wieviel Potential zur Personalgewinnung im eigenen Betrieb […]

  6. […] Sehr viel! Denn durch ein schlechtes Management von Absagen kann viel zerstört werden, was durch Employer-Branding-Massnahmen mühsam und in Kleinstarbeit aufgebaut wurde. Daher ist es überaus wichtig, auch unpassende […]

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