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Teamzusammensetzung: Welche Rolle spielt sie beim Auswahlprozess?

Was ist das Rezept für ein gut funktionierendes Team? Was sind die Zutaten, damit ein Team Erfolg hat und jedes Mitglied seine Stärken am besten einsetzen und so zum Weiterkommen und Erfolg des Unternehmens oder der Abteilung beitragen kann?

Nicht immer sorgt die Formel “Gleich und Gleich gesellt sich gern” für Erfolg. Denn zu viele ähnliche Mitarbeitende bringen das Unternehmen oftmals nicht weiter. Es braucht in einem Team auch immer kreative Leute, die sich selbst nicht limitieren, sondern es wagen, über den Tellerrand hinauszuschauen und auch mal ungewöhnliche Gedanken zuzulassen. Der Mix der verschiedenen Persönlichkeiten, Fähigkeiten und Talenten ist in einem Team ganz entscheidend. Und wenn es einem Teamleader gelingt, all diese Kompetenzen und Skills richtig zusammenzubringen, dann ist eine Arbeitsgruppe zu Höchstleistungen fähig.

Es ist wichtig, nicht unbedingt den Besten oder die Beste auszuwählen, sondern den Passendsten oder die Passendste. Wie das gelingt, lesen Sie im Folgenden:

Was können Sie unternehmen, damit ein Team erfolgreich funktionieren kann?

  • Wählen Sie einen geeigneten Teamleiter, eine geeignete Teamleiterin
  • Achten Sie auf die Teamgrösse
  • Sorgen Sie für eine klare Verteilung von Rollen und Verantwortlichkeiten
  • Arbeiten Sie mit Diversity
  • Teammitglieder sollen sich ergänzen — wichtig dabei sind, demographische Merkmale, Kompetenzen und die Persönlichkeitsstruktur der Teammitglieder
  • Wählen Sie eine flache Organisationsstruktur
  • Stimmen Sie die Persönlichkeiten auf die Gruppenaufgaben ab

Die Zusammenstellung des idealen Teams wird wesentlich einfacher, wenn Sie einen guten Überblick über die Kompetenzen und Fertigkeiten Ihrer gesamten Belegschaft haben. Kompetenzmanagement ist also kein überflüssiger Luxus, wenn Sie die ideale Teamzusammensetzung erreichen wollen. Dazu gibt es verschiedene hilfreiche Tools.

Person-Organization-Fit, Cultural Fit oder Team Fit?

Bei der modernen Personalbeschaffung geht es bei der Auswahl einer geeigneten Person für eine Stelle nicht mehr nur um deren fachliche Kompetenz. Vielmehr beurteilen Personalverantwortliche heutzutage Kandidat:innen auf der Basis vieler verschiedener Faktoren, einschliesslich anhand ihrer Soft Skills und anhand der Frage, wie gut sie zu Unternehmenskultur- und werten sowie zur allgemeinen Arbeitsweise des Betriebs passen. In diesem Kontext stösst man auf verschiedene Begriffe, die die unterschiedlichen Kriterien für die Auswahl von Bewerbenden beschreiben, darunter Person-Organization-Fit, Cultural Fit und Team Fit. Aber wie sind diese Begriffe voneinander abzugrenzen? 

Die Unternehmenskultur ist ein System von gemeinsamen Werten, Normen und Verhaltensmustern, die in einer Organisation existieren und die Art und Weise beeinflussen, wie Entscheidungen getroffen werden und wie Kolleg:innen miteinander interagieren und zusammenarbeiten. Bei der Personalauswahl auf kulturelle Passung (im Englischen “Cultural Fit”) zu achten bedeutet also, dass die Personalabteilung nicht nur prüft, ob eine Bewerber:in, über die erforderlichen Skills und Erfahrung verfügt, sondern auch, ob er oder sie in Bezug auf Werte, Arbeitseinstellung, Denkmuster und kulturbezogene Aspekte, die für die Unternehmenskultur entscheidend sind, gut zum Unternehmen passt.

Der zweite im Recruiting im Kontext der kulturellen Passung häufig verwendete Begriff ist der des Person-Organization-Fit. Obwohl die Begriffe Cultural Fit und Person-Organization-Fit häufig synonym verwendet werden, lassen sich geringfügige Unterschiede zwischen den beiden Konzepten feststellen. So geht es beim Person-Organization-Fit speziell darum, zu schauen, ob die Arbeitsweise und der Arbeitsstil eines / einer Bewerbenden zu der des im Unternehmen vorherrschenden passen, während es beim Recruiting nach dem Cultural Fit eher um Kongruenz hinsichtlich Werten, Normen und Denkmustern geht.

Im Unterschied dazu geht es beim Team Fit nicht um die Passung zwischen Kandidat:in und Unternehmenskultur, sondern darum, wie gut ein Bewerber, eine Bewerberin zu den zukünftigen Kolleg:innen passt. In der StepStone-Studie “Recruiting mit Persönlichkeit” heisst es dazu: “In jeder Abteilung, die aus mehreren Mitarbeitenden besteht, gibt es verschiedene Charaktere mit verschiedenen Stärken. Der Team Fit gibt Aufschluss darüber, welche Rolle ein Bewerber, eine Bewerberin im Team übernimmt, wie gut er / sie in eine bestehende Gruppe mit unterschiedlichen Eigenschaften passt (Supplementary Fit) und inwiefern er / sie fehlende Kompetenzen in einem Team ergänzt (Complementary Fit). Der Team Fit gibt damit Aufschluss über den potenziellen Erfolg der Teamarbeit.”

Wie gross soll das Team sein?

Welche Grösse ein Team haben soll, hängt von verschiedenen Faktoren wie Unternehmensgrösse und Aufgaben ab. Gerade kleine Teams haben aber viele Vorteile:

  • Schnellere und bessere Teamentscheidungen. Je mehr Teammitglieder als die dazu notwendigen beteiligt sind, desto schwieriger, langwieriger und qualitativ schlechter werden Entscheidungen.
  • Effektive Interaktion. Bei normalen Arbeitsprozessen sind weniger Absprachen, Kommunikation und Interaktion notwendig.
  • Geringer Teamkonflikt. Die Wahrscheinlichkeit für Konflikte steigt nachgewiesenermassen mit der Anzahl der Teammitglieder (Amason und Sapienza, 1997).
  • Klare Rollenverteilung. Eine klare Verteilung von Rollen wird mit zunehmender Grösse von Teams schwerer.
  • Mehr Zusammenhalt. Der Zusammenhalt im Team sinkt mit wachsender Personenzahl.
  • Geringeres Trittbrettfahrerproblem. Verantwortung wird mit zunehmender Teamgrösse weniger wahrgenommen und kann schwerer zugeordnet werden. Trittbrettfahrer:innen können sich dann leichter durchmogeln und die Teammoral untergraben.

Fazit:

Die Produktivität am Arbeitsplatz steht und fällt oft mit guter Teamarbeit. In einem gut funktionierenden Team schafft man mehr als alleine und die Arbeit macht mehr Spass. Eine angenehme Zusammenarbeit ist aber keineswegs immer selbstverständlich.

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