Stellenabbau ist eine Realität, die viele Unternehmen in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten trifft. Für das Employer Branding wirkt das auf den ersten Blick wie ein Widerspruch. Wer Menschen entlässt, kann sich kaum als attraktiver Arbeitgeber präsentieren, oder? Nicht unbedingt. Gerade in schwierigen Zeiten zeigt sich, wofür ein Unternehmen wirklich steht. Wer offen, nachvollziehbar und respektvoll kommuniziert, kann das Vertrauen in die Arbeitgebermarke sogar stärken.
Wir zeigen Ihnen 5 Strategien, mit denen Sie Ihren Employer Brand trotz Stellenabbau glaubwürdig und zukunftsorientiert positionieren.
1. Mitarbeitende offen und ehrlich informieren
Gerade in Phasen des Stellenabbaus sind klare, offene Informationen das A und O. Mitarbeitende wollen verstehen, warum der Abbau nötig ist, wer betroffen ist und wie es weitergeht. Wenn diese Fragen unbeantwortet bleiben, entstehen Unsicherheit und Gerüchte. Führungskräfte sollten in Meetings und Einzelgesprächen die Situation transparent erklären und Raum für Fragen bieten. Recruiter:innen können bei internen Q&A-Runden unterstützen oder Informationsmaterial bereitstellen. So fühlen sich Mitarbeitende ernst genommen und verlieren nicht das Vertrauen.
2. Betroffene beim Übergang aktiv begleiten
Betroffene Mitarbeitende stehen vor einer herausfordernden Situation und benötigen daher besondere Unterstützung. Angebote wie professionelle Hilfe bei der Jobsuche, Beratung zu Bewerbungsunterlagen und ein offenes Gespräch sind wichtig. Statt eines schnellen Kündigungsgesprächs sollte die Freistellung begleitet werden. So zeigen Sie Wertschätzung, erleichtern den Übergang und verhindern negative Bewertungen, die der Arbeitgebermarke schaden können. Denn wie mit Betroffenen umgegangen wird, beeinflusst das gesamte Arbeitsumfeld.
3. Verbleibende Mitarbeitende stärken
Nach einem Stellenabbau entsteht oft ein Gefühl der Überforderung oder Unsicherheit im verbleibenden Team. Aufgaben verschieben sich und Teamstrukturen verändern sich. Deshalb ist es wichtig, gezielt Raum für Austausch zu schaffen: in Form von Einzelgesprächen, Teamrunden oder internen Workshops. Wer jetzt aktiv zuhört, Perspektiven aufzeigt und gezielte Weiterbildung anbietet, kann nicht nur das Vertrauen wieder stärken, sondern auch Motivation und Zugehörigkeit neu entfalten.
4. Bewerbenden transparent begegnen
Bewerbende informieren sich und sie stellen Fragen. Wenn parallel zum Abbau neue Stellen ausgeschrieben werden, braucht es eine gute Erklärung. Ein offener Umgang wirkt deutlich glaubwürdiger als Schweigen oder Ausweichen
So können Sie kommunizieren:
- «Wir strukturieren derzeit einzelne Bereiche um.»
- «Gleichzeitig investieren wir gezielt in neue Rollen.»
- «Wir suchen Menschen, die diesen Wandel mitgestalten möchten.»
Mit solchen Aussagen schaffen Sie Klarheit und laden Bewerbende ein, Teil der Weiterentwicklung zu werden.
5. Die externe Wahrnehmung aktiv gestalten
Was intern passiert, bleibt selten intern. Bewertungsportale, soziale Netzwerke und Medien greifen Veränderungen rasch auf. Unternehmen, die aktiv kommunizieren, behalten die Kontrolle über ihre Aussenwirkung.
Das können Sie konkret tun:
- Veröffentlichen Sie ein sachliches Statement auf LinkedIn oder Ihrer Karriereseite.
- Reagieren Sie professionell auf kritische Bewertungen, z.B. bei Kununu.
- Geben Sie mit echten Einblicken Transparenz über Ihren Veränderungsprozess, nicht in Form von Werbeslogans, sondern als ehrliche Kommunikation.
So zeigen Sie Haltung gegenüber Mitarbeitenden, Bewerbenden und der Öffentlichkeit.
Ein glaubwürdiges Employer Branding zeigt sich nicht nur in konkreten Massnahmen, sondern auch darin, wie Unternehmen ihre Botschaften vermitteln. Storytelling verleiht Ihrer Arbeitgebermarke eine Stimme und macht sie für Bewerbende und Mitarbeitende nachvollziehbar und greifbar. Wie Sie diese Methode gezielt einsetzen können, um Ihre Arbeitgebermarke zu stärken, erfahren Sie bei 9 Storytelling Strategien für das Employer Branding.