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Mitarbeiterbindung bei Praktikant:innen

Angenommen, Sie haben eine Praktikantin eingestellt, die mit Leistungen, Motivation und Teamgeist glänzt. Die würden Sie am liebsten von heute auf morgen einstellen – aber sie überlegt sich, zu studieren, anstatt gleich in die Berufswelt einzusteigen. In solchen Fällen, und nicht nur dort, ist Mitarbeiterbindung zu Praktikant:innen entscheidend. So behalten Sie vielversprechende Talente im Auge oder bestenfalls gleich in der Firma. Und tun auch noch etwas fürs Employer Branding.

Während des Praktikums

Ein Praktikum bleibt dann am besten in Erinnerung, wenn dessen Absolvent:in es als bereichernd erlebt hat und positive Eindrücke vom Unternehmen mitnimmt. Dann bestehen gute Chancen, dass die Person sich später bei der Firma für eine Festanstellung bewirbt. Und wenn nicht, wird sie dennoch zum / zur sehr guten Markenbotschafter:in für die Firma als Arbeitgeberin.

Es gibt sie, die spezifischen Kriterien für ein gutes Praktikum. Grundsätzlich aber gilt das, was für festangestellte Mitarbeiter:innen gilt, auch für Praktikant:innen, wenn es darum geht, ihnen eine positive Employee Experience zu bieten.

  • Geben Sie den Praktikant:innen sinnvolle, interessante und abwechslungsreiche Aufgaben. Es soll denen, die sie ausführen, klar sein, welchen Beitrag sie damit für das Unternehmen leisten. Bei den Tasks sollten die Praktikant:innen weder unter- noch überfordert sein und Verantwortung übernehmen und Prozesse mitgestalten können.
  • Sorgen Sie dafür, dass sich die Praktikant:innen in Ihrem Unternehmen wohlfühlen. Diese sollten wissen, an wen sie sich mit welchen Fragen wenden können. Schaffen Sie zudem Möglichkeiten für gegenseitiges Feedback. Weiter ist ein positives, wertschätzendes Teamklima entscheidend, damit die Praktikant:innen gerne zur Arbeit kommen.
  • Bieten Sie Entwicklungsmöglichkeiten: Die Aufgaben sollten im Laufe des Praktikums vielfältiger und anspruchsvoller werden. Das ermöglicht dem Praktikanten / der Praktikantin Erfolgserlebnisse. Geben Sie zudem Praktikant:innen die Möglichkeit, an internen Weiterbildungen teilzunehmen.
  • Entlöhnen Sie die Praktikant:innen angemessen und / oder bieten Sie attraktive Fringe Benefits.

Nach dem Praktikum

Manchmal passt es gerade und Sie können Praktikant:innen fest anstellen. Doch wenn Personen nach dem Praktikum noch in Ausbildung bleiben wollen, ist das nicht möglich. Schliessen vielversprechende Praktikant:innen ihr Praktikum ab, geschieht im Grunde das Gleiche wie mit anderen Mitarbeitenden, die Ihr Unternehmen verlassen: Es beginnt die Phase der Retention und allenfalls des Rehirings. Gerade bei guten Praktikums-Absolvent:innen ist es wichtig, sich als Arbeitgeber in Erinnerung zu behalten.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um die Mitarbeiterbindung weit über das Praktikum hinaus aufrechtzuerhalten:

  • Talent-Pool: Führen Sie eine Liste mit ehemaligen Mitarbeitenden und nehmen Sie Praktikums-Absolvent:innen ebenfalls in diesem Pool auf. Die Personen im Pool bekommen regelmässig persönliche E-Mails, etwa Gratulationen zum Geburtstag, sowie Informationen über offene Stellen im Unternehmen.
  • Alumni-Netzwerke: Dabei handelt es sich um Austauschplattformen, die als geschlossene Gruppen in sozialen Medien (z.B. LinkedIn, XING oder WhatsApp) oder vergleichbaren Austauschplattformen (etwa Slack) existieren. Nebst Kommunikationsmöglichkeiten wie dem Chat, ist auch das Verbreiten von Informationen über Neues im Unternehmen, freie Jobs, Firmenanlässe und dergleichen ein Bestandteil solcher Netzwerke.
  • Veranstaltungen: Es lohnt sich, für die Alumni-Community nicht nur online, sondern auch offline Austauschmöglichkeiten zu bieten. Firmenanlässe und -ausflüge, Planspiele und Workshops eignen sich hierfür ebenso wie Seminare oder vergleichbare Weiterbildungen.
  • Studentische Förderprogramme: Besonders talentierte Personen, die nach dem Praktikum weiterstudieren, können in solche Programme kommen. Sie erfahren als Erste von freien Stellen im Betrieb, können Phasen der Bewerbung überspringen und bekommen Weiterbildungen bezahlt. Am Ende vieler dieser Programme steht eine Garantie für eine Einstellung nach dem Studium.
  • Student Partnerships: Gerade grosse, renommierte Unternehmen (z.B. Microsoft) bieten diese Form der Zusammenarbeit an. Dabei engagieren sie Studierende, oft ehemalige Praktikant:innen, als Markenbotschafter:innen für das Unternehmen. Diese veranstalten an ihrer Uni Workshops, Studententreffen und Konferenzen. Die Benefits sind dabei nicht monetär: etwa Teilnahmen an internationalen Konferenzen und in vielen Fällen eine Festanstellung nach dem Studium.

Fazit

Praktikant:innen haben bereits einen Fuss in Ihrem Unternehmen und wollen gerne als vollwertige Mitarbeitende angesehen werden. Betrachten Sie sie wie „normale“ Mitabeiter:innen und schaffen Sie frühzeitig und langfristig eine Bindung der Personen an den Betrieb. Das lohnt sich sogar bei Praktikant:innen, die Sie nicht einstellen würden: Diese tragen Ihr positives Arbeitgeber-Image in die Welt hinaus.

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